Die Harzer Schmalspurbahn
Es gibt sie seit mehr als 100 Jahren und sie gehört ohne Frage zu den größten Attraktionen von Deutschlands nördlichstem Mittelgebirge: Die Harzquerbahn. Wer als Urlauber oder Tagesausflügler den Harz besucht, begegnet ihr mit ziemlicher Sicherheit irgendwo. Und nicht nur Kinder haben ihre Freude an diesem besonderen Stück Nostalgie.
Auf schmalen Schienen den Harz entdecken
Es gibt viele Möglichkeiten, den Harz kennenzulernen: Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder eben auf Schienen. Diese sind bei den Harzer Schmalspurbahnen nur 1.000 Millimeter breit, doch dank des sehr umfangreichen Streckennetzes kannst du mit den zumeist von schnaufenden Dampfloks gezogenen gelb-roten Waggons viele Wander- und Erlebnisziele der Region mühelos erreichen. Ob Wernigerode, Nordhausen oder der Brocken – überall finden sich Bahnhöfe, die zu einer Fahrt mit der Harzquerbahn einladen. Seit im Frühjahr 2006 das letzte Teilstück der Bahn zwischen der Station Gernrode und der Fachwerkstadt Quedlinburg in Betrieb genommen wurde, stehen nunmehr insgesamt gut 140 Streckenkilometer zur Verfügung. Wenn du im Harz unterwegs bist, kommst du also um eine Begegnung mit den dampfenden und bimmelnden Zügen kaum herum.
Eisenbahnromantik pur
Eine Fahrt mit der Harzquerbahn ist immer ein Erlebnis. Mit den kleinen Zügen kannst du die Region aus einer tollen Perspektive erleben, denn abgesehen von der technischen Faszination dieses Fortbewegungsmittels ist auch die Streckenführung beeindruckend. So führt die Fahrt nicht nur durch ausgedehnte und dichte Wälder und entlang saftig-grüner Wiesen, sondern tangiert auch eine Reihe von zum Teil sehr schroffen Felsen. Überdies passiert der Zug auf der Strecke zahlreiche Brücken und überquert rauschende Bäche. Und die Durchquerung des Thumkuhlenkopf-Tunnels zwischen den Stationen Steinerne Renne und Drei Annen Hohne lässt die Herzen großer und kleiner Eisenbahnfans garantiert höher schlagen.
Für wenig Geld zum Brocken
Grundsätzlich sind die Tickets der Harzquerbahn erschwinglich und belasten das Urlaubsbudget kaum. Lediglich die Tour zum Brocken geht ins Geld: Für eine Fahrt auf Norddeutschlands höchsten Berg und zurück musst du satte 39 Euro berappen. Dieser Preis gilt von jeder Station der Harzquerbahn aus, ganz unabhängig von der Entfernung. Bist du gar mit deiner Familie unterwegs, wird es noch teurer. So werden für zwei Erwachsene und zwei Kinder insgesamt 117 Euro fällig – ein stolzer Preis! Doch wenn du zu den Leuten mit einem schmalen Geldbeutel gehört oder einfach nicht so viel in dieses Erlebnis investieren willst, gibt es eine gute Alternative: Fahre einfach mit dem Auto oder dem Bus bis zum Bahnhof Wernigerode und steige dort in die Brockenbahn ein. Wähle dann aber nicht den Brockentarif, sondern löse nur ein Ticket bis nach Schierke. Hierfür werden 10 Euro pro Erwachsenem fällig (Hin- und Rückfahrt: 15 Euro); als Familie mit zwei Kindern 30 Euro (Hin- und Rückfahrt: 45 Euro). Die Fahrt führt dann schon ein ganzes Stück hinauf und du erlebt hautnah mit, wie die kleinen Dampfloks den zum Teil erheblichen Höhenunterschied bravourös meistern. In Schierke ausgestiegen, legst du das letzte Stück bis zum Brockengipfel dann einfach zu Fuß zurück. Mehrere Wanderwege in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden führen hinauf – stets durch eine wildromantische Natur und mit beeindruckenden Aussichten. Und wenn du nach einiger Zeit glücklich und zufrieden auf dem höchsten Punkt des Harzes angekommen bist, wirst du bestimmt irgendwo im Tal ein paar Dampfwolken aufsteigen sehen und wissen: Auch dort bummelt gerade ein Zug der Harzquerbahn durch die Landschaft.